Infrarotheizungen sind eine beliebte Wahl für viele Haushalte, die eine effiziente und komfortable Heizmethode suchen. Diese Heizungen sind besonders flexibel und können als Haupt- oder Zusatzheizung in verschiedenen Räumen eingesetzt werden, von kleinen Badezimmern bis hin zu größeren Wohnbereichen. Durch die Wahl der passenden Heizleistung, wie 500 Watt für kleinere Räume oder 800 Watt für größere Flächen, lassen sich sowohl die Kosten als auch der Komfort optimieren. Doch wie energieeffizient sind diese Heizungen wirklich, und was kosten sie im Betrieb? In diesem Artikel betrachten wir die Energieeffizienz und die Kosten von Infrarotheizungen, basierend auf aktuellen Strompreisen, und analysieren die Kosten für verschiedene Raumgrößen und Einsatzszenarien.
Wie funktionieren Infrarotheizungen?
Infrarotheizungen erwärmen nicht die Luft, sondern senden Strahlungswärme aus, die direkt auf Wände, Möbel und Menschen trifft. Diese Wärmeverteilung sorgt für ein angenehmes Raumklima und reduziert Wärmeverluste, da nicht die gesamte Luft im Raum erwärmt werden muss. Durch die direkte Erwärmung des Körpers kann die empfundene Temperatur höher sein, obwohl die Lufttemperatur niedriger ist. Dadurch können Räume oft mit bis zu 3 Grad weniger Raumtemperatur beheizt werden, was zusätzlich Energie spart.
Energieeffizienz von Infrarotheizungen
Die Energieeffizienz von Infrarotheizungen hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Raumgröße, die Isolierung des Gebäudes und die genaue Positionierung der Heizkörper. Da Infrarotheizungen die Wärme gezielt abgeben, kann der Stromverbrauch im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen oft niedriger sein, insbesondere wenn sie als Zusatzheizung genutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wärmeabgabe auch nach dem Abschalten der Heizung noch anhält, insbesondere bei Modellen mit Naturstein, der die Wärme speichert und langsam abgibt.
Stromverbrauch und Kostenanalyse
Um die Kosten einer Infrarotheizung zu berechnen, betrachten wir zwei Modelle: eine 500-Watt-Heizung und eine 800-Watt-Heizung. Der durchschnittliche Strompreis in Deutschland liegt aktuell bei etwa 0,35 Euro pro kWh.
Kostenberechnung für eine 500-Watt-Heizung
Angenommen, die 500-Watt-Heizung läuft 4 Stunden pro Tag und wird über 6 Monate im Jahr genutzt, dann berechnet sich der tägliche Stromverbrauch wie folgt:
- Verbrauch pro Tag: 0,5 kW × 4 Stunden = 2 kWh
- Kosten pro Tag: 2 kWh × 0,35 Euro = 0,70 Euro
- Kosten pro Monat (30 Tage): 0,70 Euro × 30 = 21 Euro
- Kosten pro Jahr (6 Monate Heizen): 21 Euro × 6 = 126 Euro
Kostenberechnung für eine 800-Watt-Heizung
Bei einer 800-Watt-Heizung, die ebenfalls 4 Stunden pro Tag läuft und über 6 Monate im Jahr genutzt wird, ergeben sich die folgenden Kosten:
- Verbrauch pro Tag: 0,8 kW × 4 Stunden = 3,2 kWh
- Kosten pro Tag: 3,2 kWh × 0,35 Euro = 1,12 Euro
- Kosten pro Monat (30 Tage): 1,12 Euro × 30 = 33,60 Euro
- Kosten pro Jahr (6 Monate Heizen): 33,60 Euro × 6 = 201,60 Euro
Kostenanalyse für verschiedene Räume
Badezimmer als Zusatzheizung
Ein Badezimmer von etwa 6 m² benötigt oft eine 500-Watt-Heizung, um es schnell und effizient zu beheizen. Wenn diese Heizung im Winter täglich für 2 Stunden genutzt wird:
- Verbrauch pro Tag: 0,5 kW × 2 Stunden = 1 kWh
- Kosten pro Tag: 1 kWh × 0,35 Euro = 0,35 Euro
- Kosten pro Monat (30 Tage): 0,35 Euro × 30 = 10,50 Euro
- Kosten pro Jahr (6 Monate Heizen): Etwa 63 Euro
Wohnzimmer als Hauptheizung
Für ein Wohnzimmer von 20 m² kann eine 800-Watt-Heizung als Hauptheizung verwendet werden. Bei einer durchschnittlichen Nutzung von 5 Stunden pro Tag:
- Verbrauch pro Tag: 0,8 kW × 5 Stunden = 4 kWh
- Kosten pro Tag: 4 kWh × 0,35 Euro = 1,40 Euro
- Kosten pro Monat (30 Tage): 1,40 Euro × 30 = 42 Euro
- Kosten pro Jahr (6 Monate Heizen): Etwa 252 Euro
Schlafzimmer als Zusatzheizung
Ein Schlafzimmer von 12 m² kann mit einer 500-Watt-Heizung effizient beheizt werden, besonders in der Übergangszeit:
- Verbrauch pro Tag: 0,5 kW × 3 Stunden = 1,5 kWh
- Kosten pro Tag: 1,5 kWh × 0,35 Euro = 0,525 Euro
- Kosten pro Monat (30 Tage): 0,525 Euro × 30 = 15,75 Euro
- Kosten pro Jahr (6 Monate Heizen): Etwa 94,50 Euro
Vorteile bei der Nutzung von Photovoltaik
Ein großer Vorteil von Infrarotheizungen ist die Möglichkeit, sie mit Photovoltaikanlagen zu kombinieren. Wenn der benötigte Strom teilweise oder vollständig durch Solarenergie gedeckt wird, sinken die Betriebskosten erheblich, und der CO2-Fußabdruck wird reduziert. In Zeiten hoher Sonneneinstrahlung kann der Strom für die Heizung direkt vom Dach kommen, was besonders in der Übergangszeit nützlich ist.
Optimierte Nutzung und Nachwärmeabgabe
Ein weiterer Pluspunkt von Infrarotheizungen ist, dass sie nicht die gesamte Zeit mit voller Leistung laufen müssen. Oft reicht es, die Heizung nur für kurze Zeit auf voller Leistung zu betreiben, da die gespeicherte Wärme, besonders bei Modellen mit Natursteinplatten, langsam und gleichmäßig abgegeben wird. Dies reduziert den Stromverbrauch weiter und sorgt für anhaltende Wärme, selbst wenn die Heizung abgeschaltet ist.
Vergleich zu anderen Heizsystemen
Vergleicht man Infrarotheizungen mit anderen Heizsystemen wie Gas- oder Ölheizungen, können die Betriebskosten besonders in gut isolierten Räumen oder bei Nutzung als Zusatzheizung oft niedriger ausfallen. Die Möglichkeit, die Raumtemperatur um 2–3 Grad niedriger zu halten, ohne an Komfort zu verlieren, bietet zusätzliches Einsparpotenzial.
Fazit
Infrarotheizungen bieten eine flexible und energieeffiziente Möglichkeit, Wohnräume zu heizen. Die Betriebskosten hängen stark von der Nutzung, der Raumgröße und den individuellen Bedingungen ab. Als Hauptheizung in schlecht isolierten Häusern können die Betriebskosten höher sein, jedoch bieten Infrarotheizungen als Zusatzheizung oder in gut isolierten Räumen eine hervorragende Option.
Durch die Möglichkeit, die Raumtemperatur zu senken und dennoch ein angenehmes Wärmegefühl zu behalten, sowie durch die Nutzung von Photovoltaik und die effektive Nachwärmeabgabe, sind Infrarotheizungen eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative. Mit einer klugen Nutzung lassen sich die Betriebskosten überschaubar halten, und die Vorteile wie schnelle Wärme, gezielte Beheizung und Flexibilität sprechen klar für den Einsatz von Infrarotheizungen in modernen Haushalten.
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